Botulinum Toxin A (Botox) gegen Bruxismus 

Zähneknirschen und Zähnepressen – meist unbewusst in der Nacht – führen typischerweise zu schmerzhaften Verspannungen im Kiefergelenk sowie Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen am Morgen. Durch das Zähneknirschen entsteht so großer Druck, dass es über kurz oder lang zu Schäden an den Zähnen und am Kiefergelenk kommt. Auch eine breitere Gesichtspartie, Übelkeit und Tinnitus können auftreten.  

Als erste Maßnahme gegen weitere Schäden wird meist vom Zahnarzt eine Aufbiss-Schiene verordnet. Doch das Problem ist damit nicht aus der Welt geschafft! 

Gelingt es Patientinnen und Patienten nicht, die Ursache für den knirschenden nächtlichen Stressabbau zu finden und zu lösen, z. B. durch Entspannungstechniken oder psychotherapeutische Unterstützung, kann eine Botox-Behandlung gegen Bruxismus eine Lösung bieten.

So funktioniert die Botox-Behandlung bei Bruxismus

Botulinum Toxin A ist in den letzten Jahren besonders bekannt geworden aufgrund seiner Anwendung in der Ästhetischen Medizin. Doch neben seiner bewährten glättenden Wirkung bei tiefen, durch Muskelzug bedingten Falten kann das Medikament auch Bruxismus-Beschwerden effektiv entgegenwirken.

In meiner Privatpraxis in Sandkrug injiziere ich zur Behandlung bei Zähneknirschen Botulinum Toxin A in den großen Kiefermuskel. Dieser kann sich durch die muskelzughemmende Wirkung von Botox entspannen, ohne dass dadurch das Sprechen oder Kauen beeinträchtigt wird.

Was passiert, nachdem der Bruxismus mit Botulinum Toxin A behandelt wurde? 

Infolge der Bruxismus-Behandlung mit Botox kann sich der vergrößerte Kiefermuskel zurückbilden, was das Gesicht nach und nach auf natürlich attraktivere Weise schmaler aussehen lässt. Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und sogar Tinnitus können aufhören. Zähne und Kiefergelenke werden nicht länger malträtiert. 

Die volle Wirkung der Botox-Injektion tritt nach einigen Tagen ein und hält normalerweise ca. vier bis sechs Monate an. In der Praxis beobachten wir sogar, dass das zur Gewohnheit gewordene Zähneknirschen und -beißen in vielen Fällen ganz verschwindet, da der Körper nun gesündere, entlastende Gewohnheiten entwickeln kann und begleitende Maßnahmen fruchten können. 

Was sind die Nebenwirkungen und für wen eignet sich eine Botox-Injektion bei Bruxismus?

Diese Form der Therapie, idealerweise in Kombination mit anderen Therapieformen zur Entspannung, eignet sich für alle Erwachsenen, die unter Bruxismus leiden. Kleine Blutergüsse an den Injektionsstellen sind direkt nach der Behandlung möglich, klingen jedoch in der Regel schnell ab. In seltenen Fällen berichten Patienten und Patientinnen von Mundtrockenheit.

Grundsätzlich eignet sich die Botulinumtoxin-Therapie bei Zähneknirschen für alle Erwachsenen, die unter Bruxismus leiden.